Projektentwurf – DOME³ Bad Aibling

Kontext und Leitidee

Man durchläuft die Anlage zu Beginn geführt. Der historische Charakter bleibt zunächst erhalten. Durch Themenwahl, Wegvorgabe und Ausstellungsinhalte erlebt man die kalte, lineare, emotional distanzierten Atmosphäre der Militäranlage bis hin zu einem offenen, interaktiven und lebendigen Zukunftscampus. Dies zeigt sich in der Gestaltung der Fassaden, Neubauten und im Wege- sowie Bepflanzungskonzept.

Eingang in ,,Vergangenheit und Gegenwart“ - Thema Probleme

Der Zugang erfolgt über einen neuen Holzmodulbau, der an die nahegelegene City of Wood anlehnt. Anschließend betreten die Besucher die ersten drei Radarkugeln, die original belassen sind – ohne Dämmung, roh und atmosphärisch kühl.

1. Radar Dome - Historie & Überwachung – Einstieg in die Geschichte des Geländes. Die Radarantenne bleibt erhalten, Inhalte werden entlang einer Rampe gezeigt, die vom engen Tunneleingang in den weiten Innenraum der Kugel führt. Begleitend die thematische Ausstellung „Überwachung und Transparenz“.

2. Climate Dome – mehrgeschossige Ausstellung, jedes Stockwerk widmet sich einem Aspekt des Klimawandels.

3. Technology Dome (Künstliche Intelligenz) – Die Brücke durchstößt die Kugel, Besucher nehmen die Inhalte aus dieser geführten Perspektive auf. Multimediale Bespielung der Innenhülle, physische Exponate wie Roboterarme oder Server-Infrastruktur im Untergeschoss. Ab hier kann man selbst den weiteren Weg wählen.

Wegewahl und Übergang in ,,die Zukunft“ - Thema Lösungsansätze

Von hier aus können Besucher zwei Richtungen einschlagen:

1. „Reuse“-Wasserturm aus Zwickau – ein denkmalgeschütztes, aktuell eingelagertes Bauwerk wird gerettet und neu integriert. Es wird zur Ausstellungsfläche zum Thema „Bauen in der Zukunft“ mit Fokus auf Reuse-Materialien und ergänzt den Campus um einen Hoch- und Aussichtspunkt.

2. Food Dome – thematisiert die „Future of Food“. Der Dome enthält Cafeteria, Ausstellung und Café. Ein neues Stahltragwerk ordnet Wände und Bodenausschnitte, die offene Lufträume schaffen. Ein großes spiralförmiges Fenster entsteht durch Glaseinsätze in den Dreiecken der Hülle; leitet Licht mit dem Sonnenlauf und lenkt den Blick zunehmend auf die Zukunftsseite des Campus. Über Freitreppen durchläuft man den Dome in einer rotierenden Sequenz; ein Treppenkern mit Aufzug sichert Barrierefreiheit und Fluchtwege.

Innovation und Startups

Vom Food Dome und Wasserturm führen Brücken zum Invention Dome I. Hier werden aktuelle Projekte des Startup-Campus gezeigt. Die Startups selbst sind in modularen Holzgebäuden untergebracht, eine Hommage an die „City of Wood“. Transparente Fassaden und offene Freiräume erlauben Einblicke in die Arbeit, während ein Forum, Aufenthaltsbereiche und ein Spielplatz Austausch und Begegnung ermöglichen.

Weitere Domes

1. Experiment Dome -speziell für Kinder, mit Experimenten, Kursen und Tagesbetreuung.

2. Invention Dome II – zweite Fläche für Startup-Projekte, mit Fokus auf Präsentation und Dialog.

3. 360° Dome – Abschluss und Highlight: im Erdgeschoss ein Veranstaltungsraum für bis zu 400 Personen mit großzügigem Vorraum, im Obergeschoss ein 360°- Kino/Planetarium für immersive Inhalte und wissenschaftliche Formate.

4. Silent Dome - Immersive Audioerfahrung sowie Schallreduziertes Testlabor für Startups.

Außenräume

Die Außenanlagen verbinden die beiden Campus-Hälften und bilden den Übergang der Themenwelten aus. Neben dem Forum für Debatten und Science-Shows laden offene Flächen und Spielbereiche zum Aufenthalt ein. Das Wegekonzept unterstützt den Wandel von linear und streng zu offen und frei. Von kahl zu bewachsen.

Baukonstruktives/Technik

Die Dämmung der thermisch abgedichteten Kugeln besteht aus Schafswollplatten (leicht, feuchteregulierend, akustisch gut, Zuschnittreste wiederverwendbar).

Jedem beheizten Dome steht ein kleiner Holzcontainer für die Technik zur Verfügung. Dieser ermöglicht besseren Zugang für Wartung, sowie Gerätetausch und sorgt für mehr Immersion in den Kugeln.